Wir haben für euch die besten Locations in Namibia, Ausrüstungstipps und die perfekten Aufnahmezeiten zusammengetragen.
Mit endlosen Sanddünen, die sich über Hunderte von Kilometern erstrecken, verlassenen Häusern, felsigen Bergen und einer Landschaft, die an die Marsoberfläche erinnert, ist Namibia bisher ein Geheimtipp unter den Foto-Hot-Spots. Skylum-Ambassador Daniel Kordan stellt Ihnen fantastische Locations inmitten der Namib-Wüste vor.
1. Spitzkoppe
Die Spitzkoppe ist ein Inselgebirge, das sich auf beeindruckende 1.728 Meter erhebt und seine gesamte Umgebung um 700 Meter überragt. Der Inselberg ist aufgrund seiner auffallenden Form in der gleichförmigen Steppe bereits aus großer Entfernung zu erkennen und gilt als eines der markantesten Wahrzeichen Namibias. Die Spitzkoppe wird oft auch als "Matterhorn" Namibias bezeichnet. Auch die vielen Nebengipfel und skurrile Formationen laden zum Erklettern und Erkunden ein.
Wegbeschreibung: Spitzkoppe liegt etwa 120 Kilometer östlich von der Küstenstadt Swakopmund im Westen Namibias. Am besten gelangt man mit einem geländetauglichen Auto dorthin. Über die Autobahn B2 fahren Sie an Usakos vorbei und nehmen nach 24 km die Schotterstraße D1918 in Richtung Henties Bay. Nach weiteren 18 Kilometern gelangen Sie zur Abzweigung D3716. Dies ist die Straße, die direkt nach Spitzkoppe führt.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang lässt sich die Spitzkoppe im besten Licht einfangen. Bei schräg stehender Sonne kommen die kontrastierenden Licht- und Schattenmuster am besten zur Geltung. Abends erscheint das Licht weicher als am frühen Morgen. Beachten Sie allerdings, dass es, sobald die Sonne untergeht, schnell stockfinster wird. Interessant sind auch die Felsmalereien.
„Spitzkoppe ist ein atemberaubendes Naturwunder, das von Fotografen bisher nicht beachtet wurde. Auf dem Foto sehen Sie, was für ein aufregender Ort es ist.
Die bizarren Gesteinsformationen der Spitzkoppe, darunter auch der berühmte Felsbogen, hat bereits diversen Filmen (u.a. der Hollywood-Produktion "10.000 BC" von Roland Emmerich) als Kulisse gedient. Diesen berühmter Naturbogen fing ich mit den letzten Sonnenstrahlen ein. Gut zu erkennen ist auch unser Guide in dem Bild. Er soll die Größe der Formation verdeutlichen.“
Spitzkoppe Natural Arch. Foto mit Nikon D850, 14-24 mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3.
2. Deadvlei
Am Ende der Tsauchab Dune Valley befindet sich das beeindruckende Deadvlei (Totes Vlai). Dieses Vlai ist vor ungefähr 700-800 Jahren durch eine große Sanddüne vom Wasser des Flusses Tsauchab abgeschnitten worden. Die Folge: Der Mangel an Wasser und das trockene Klima hat das extrem harte Holz des namibischen Kameldornbaums vor dem Zerfall bewahrt. Das Ergebnis ist eine Sammlung geisterhafter Bäume, die aus einer gesprungenen weißen Lehmboden aufsteigen. Etwa 50 der merkwürdig geformten Bäume stehen konserviert in der einzigartigen sogenannten Ton-Pfanne zum Fotografieren bereit. Mit einem erfahrenen Guide lassen sich die fotogensten Bäume leicht finden und in ihrer ganzen Pracht fotografieren.
Wegbeschreibung: Deadvlei liegt 68 Kilometer vom Sesriem-Tor entfernt. Die letzten sechs Kilometer können nur mit einem Geländewagen mit Allradantrieb gefahren oder zu Fuß gemeistert werden. Seien Sie sich aber bewusst: Es gibt weit und breit keinen Schatten und Sie werden den ganzen Weg durch die Wüste laufen, nehmen Sie also ausreichend Wasser und Sonnenschutzmittel mit und machen Sie sich niemals allein auf den Weg.
„Dieses Nachtaufnahme ist nicht wirklich EIN Foto. Es besteht aus bis zu 700 Einzelaufnahmen mit jeweils 25 Sekunden Belichtungszeit. Ich fotografierte mit einer Nikon D850 und 14–24 mm-Objektiv bei f/2,8 und ISO 5.000. Deadvlei ist ein einzigartiger Ort und relativ schwer zu erreichen, nehmen Sie einen erfahrenen Guide mit. Bleiben Sie für eine perfekte Fotoausbeute bei allen Lichtsituationen und für Aufnahmen des wahnsinnig tollen Sternenhimmels lieber eine Nacht im Namib Naukluft Park. Mieten Sie am besten eine Lodge und nehmen Sie sich Zeit für Ihre Fotografien. Es lohnt sich.“
Deadvlei. Foto mit Nikon D850, 14-24 mm-Objekitv, f2,8 und ISO 5000, bearbeitet mit Luminar 3
Die beste Zeit zum Fotografieren: Am besten mieten Sie eine Lodge und bleiben eine Nacht im Namib Naukluft Park, um den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgang einzufangen. Deadvlei ist ein Paradies für Fotografen, da der blaue Himmel, die roten Sanddünen und die weißen Tonpfannen zusammen ein beeindruckendes, einzigartiges Motiv ergeben.
Daedvlei. Nikon D850, bearbeitet mit Luminar 3.
3. Sossusvlei Sanddünen
Das einzigartige Sossusvlei (Vlei=Pfanne) ist eine ringsherum von Dünen umschlossene Salz-Ton-Pfanne, geschaffen vom Tsauchab-Fluss, der vor etwa 60.000 Jahren bis in den Atlantik floss. In der Sprache der Nama bedeutet Sossus soviel wie blinder Fluss, da der Tsauchab-Fluss, wenn er mal Wasser führt, auf dem Weg zur Pfanne versickert, ohne die Atlantikküste, die nur 50 km entfernt ist, oberirdisch zu erreichen. Durch Versandung und Abschnitt des Flusses entstanden verschiedene Vleis, wovon das Sossusvlei das berühmteste ist. Der Wind tat sein Übriges und bildete die bis zu 300 m hohen Dünen, die höchsten der Welt.
Sehr selten, alle zehn Jahre etwa, wenn es wirklich ausgiebig regnet, füllt sich die Lehmsenke mit Wasser und bildet einen See, der durch die wasserundurchlässigen Lehmschichten längere Zeit bestehen bleibt und mit seinem türkisblauen Wasser einen reizvollen Kontrast zur umliegenden Dünenlandschaft bildet.
Wegbeschreibung: Es gibt nur einen holprigen Weg zum Sossusvlei. 65 Kilometer von Sossusvlei entfernt, finden Sie den Campingplatz Sesriem Campsite, der schon im Naukluft Park liegt. Das Camp ist schnell ausgebucht, da es von hier aus die einzige Möglichkeit gibt schon eine Stunde vor Sonnenaufgang Richtung Sossusvlei zu fahren! Unbedingt rechtzeitig reservieren!
Die beste Zeit zum Fotografieren: Diese Traumlandschaft habe ich um 9 Uhr morgens aufgenommen, als die aufgehende Sonne auf der sonnenabgewandten Seite der Dünen einen Schatten entstehen ließ. Der Baum im Vordergrund soll die Größenverhältnisse verbildlichen. Die Sanddünen der Namib bestehen aus buntem reinem Quarzsand und schimmern in den unterschiedlichsten Rot-Orange-Tönen. Die Farbe wird durch das Eisenoxid im Sand hervorgerufen. Je intensiver das Rot einer Düne, desto älter ist sie!
Sossusvlei Düne. Foto mit Nikon D850, 400-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3.
4. Geisterstadt Kolmanskop
Kolmanskop (Kolmanskuppe) liegt rund 15 Kilometer der naminischen Hafenstadt Lüderitz entfernt und verdankt seine Entstehung dem Diamanten-Boom Namibias Anfang des 20. Jahrhunderts. Deutsche Bergbauunternehmen investierten ein Vermögen, um eine ganze Stadt mitten im Nirgendwo zu errichten. Alles von den Türrahmen bis zum Lack wurde aus Deutschland importiert. Heute fordert die Wüste diese einst glorreiche Stadt zurück. Obwohl Kolmanskop mit Sand überflutet ist, hat das trockene Klima erstaunliche Arbeit geleistet: Die farbenfrohen Räume sind immer noch exzellent erhalten. Es gibt weit über 25 Räume, die ein tolles Fotomotiv abgeben, von der Kegelbahn bis hin zu den Toiletten.
Wegbeschreibung: Fahren Sie etwa 12 Kilometer von Luderitz entfernt und Sie finden die unglaubliche Geisterstadt der Namib-Wüste.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Es ist großartig, die Innenräume der verschiedenen Häuser bei Tageslicht oder bei Sonnenuntergang zu fotografieren – Lost Paces at it’s best. Mit den Sandünen in den Häusern erhalten Sie wirklich aufregende Fotos. Verwenden Sie bei Nachtaufnahmen eine künstliche Lichtquelle wie etwa eine Lampe und machen Sie fantastische Aufnahmen des grandiosen Sternenhimmels.
„Dieses Foto wurde zum Beispiel im ehemaligen Schulgebäude aufgenommen, und jetzt wird der Raum nur noch vom Sand bewohnt. Es war wirklich gruselig dort zu sein, wenn die Nacht langsam eintritt. Mithilfe der Lampe habe ich ein weiches Licht erzeugt und so der Szenerie das gewisse Etwas verliehen.“ Daniel Kordan, Skylum-Ambassador.
Ehemaliges Schulgebäude in Kolmanskop, bearbeitet mit Luminar 3.
Verlassene Eisenbahngleise und Milchstraße in Kolmanskop, bearbeitet mit Luminar 3.
5. Köcherbaumwald und Giant’s Playground
Der Köcherbaumwald liegt 15 Kilometer von Keetmanshoop entfernt auf dem Gelände der Farm Gariganus und kann gegen ein kleines Eintrittsgeld besichtigt werden. Der Köcherbaum gehört zur Familie der sukkulenten Aloegewächse. Der Name des Köcherbaums geht auf die San-Buschmänner zurück. Diese benutzten ausgehöhlte Äste der Bäume als Köcher, um ihre Pfeile darin aufzubewahren.
Auf dem Gebiet der Gariganus Farm befindet sich auch der Giant’s Playground, der Spielplatz der Riesen. Die riesigen Felsen sehen aus wie von Riesenhand aufgetürmt. Das Erscheinungsbild der bizarren Felsen kommt von einer besonderen Verwitterungsart. Durch besondere chemische und physikalische Prozesse entstehen Gesteinsblöcke, die so aussehen, als wären sie übereinander gestapelt worden. Auch zwischen den Felsformationen finden sich einige Köcherbäume, so dass sich hier für Besucher einmalige Fotomotive präsentieren.
Wegbeschreibung: Diese Sehenswürdigkeiten befindet sich 14 Kilometer nördlich von Keetmanshoop an der Straße nach Koës. Auf dem Gelände der Gariganus-Farm befindet sich auch das sehr interessante Mesosaurus-Fossilien-Lager. Hier finden sich im Übrigen auch komfortable Übernachtungsmöglichkeiten.
„Wie von einem anderen Stern erscheinen Köcherbäume mit ihrer ungewöhnlichen Form und ihren Dornen und sind unter Reisefotografen ein sehr beliebtes Motiv. Bei Nacht habe ich zudem versucht, die Milchstraße in ihrere ganzen Pracht darzustellen – mit den surrealen Köcherbäumen im Vordergrund. Dieses Panorama besteht aus vier vertikalen Aufnahmen mit einer 14-mm-Linse.“
Köcherbaumwald. Foto mit Nikon D850, 14-mm-Objektiv, bearbeitet mit Luminar 3.
Die beste Zeit zum Fotografieren: Da sich nachts nur wenige Menschen im Wald aufhalten und nur vereinzelt Fotografen hier und dort herumwandern, um die richtige Perspektive für die beste Aufnahme zu finden, können Sie Ihre Kamera die ganze Nacht stehen lassen und beispielsweise Zeitraffer-Aufnahmen von Sternspuren erstellen.
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